{"id":171,"date":"2020-04-23T11:43:51","date_gmt":"2020-04-23T09:43:51","guid":{"rendered":"http:\/\/blvkk.seowerk.net\/?p=171"},"modified":"2020-05-15T10:05:17","modified_gmt":"2020-05-15T08:05:17","slug":"pressemitteilung-zur-aktuellen-lage","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blvkk.de\/pressemitteilung-zur-aktuellen-lage\/","title":{"rendered":"Landesregierung l\u00e4sst Kreativwirtschaft in Stich"},"content":{"rendered":"

Corona-Soforthilfe fu\u0308r Ku\u0308nstler \u2013 ein Ablenkungsmano\u0308ver? \/ Keine Unterstu\u0308tzung fu\u0308r Solo-Selbststa\u0308ndige in der Kultur- und Kreativwirtschaft \/ Irrefu\u0308hrender Vergleich mit Baden-Wu\u0308rttemberger Modell<\/strong><\/p>\n

In der drittgro\u0308\u00dften bayerischen Wirtschaftsbranche hinter Automobilindustrie und Gesundheitswesen brodelt es gewaltig: Denn was gestern zuna\u0308chst wie ein wich- tiger Schritt auf dem Weg zu einer gerechten Unterstu\u0308tzung der krisengeplagten Kultur- und Kreativbranche aussah, entpuppte sich schnell als Mogelpackung. So ku\u0308ndigte Ministerpra\u0308sident So\u0308der in seiner Regierungserkla\u0308rung zwar eine Erwei- terung der Corona-Soforthilfe fu\u0308r Ku\u0308nstler an, was ja grundsa\u0308tzlich begru\u0308\u00dfenswert ist \u2013 verknu\u0308pfte diese Hilfen jedoch an eine Mitgliedschaft in der Ku\u0308nstlersozialkasse (KSK). Damit bleibt ein Gro\u00dfteil der Solo-Selbststa\u0308ndigen immer noch unverschuldet auf der Strecke. Denn in der Kultur- und Kreativwirtschaft sind viele aufgrund der Beitritts-Bedingungen nicht u\u0308ber die KSK versichert. Solo-Selbststa\u0308ndige stehen jedoch vor dem gleichen Problem wie die von So\u0308der zitierten Ku\u0308nstler: Ihnen fallen durch die Krise sa\u0308mtliche Honorare ersatzlos aus. Und zwar komplett unverschuldet.<\/p>\n

\u201eHier wird in Bayern innerhalb unserer Branche definitiv mit zweierlei Ma\u00df gemes- sen\u201c, a\u0308rgert sich Carola Kupfer, Pra\u0308sidentin des Bayerischen Landesverbands der Kultur- und Kreativwirtschaft BLVKK. \u201eEine gerechte Regelung unter allen Solo- Selbsta\u0308ndigen in unserer Branche mu\u0308sste bedeuten, dass hier auch die vielen nicht u\u0308ber die KSK versicherten Ku\u0308nstler, Werbetexter, Kulturevent-Manager, Musiker, Filmproduzenten, Designer, Galeristen, Literaturagenten, Software-Entwickler und viele andere einbezogen wu\u0308rden.\u201c Doch bei der gestrigen Soforthilfe-Nachbesse- rung der Staatsregierung wurden diese Personengruppen u\u0308bergangen, was nun zu einem Aufschrei in der Branche fu\u0308hrt.<\/p>\n

BAYERISCHER LANDESVERBAND DER KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT<\/p>\n

WWW.BLVKK.DE<\/p>\n

\u201eWir freuen uns jetzt natu\u0308rlich, dass den 30.000 Ku\u0308nstlern geholfen wird! Wir fragen uns aber auch, mit welchem Argument man alle anderen von der Hilfe gerade aus- schlie\u00dft? Der Schritt ist richtig und wichtig, aber wo bleibt der ernsthafter Versuch, der ganzen Branche unter die Arme zu greifen und die gewachsenen Strukturen u\u0308ber die Krise zu retten? Ich sehe hier eher ein Feigenblatt, um die klaffenden Lo\u0308cher in der Corona Soforthilfe vor der O\u0308ffentlichkeit zu verdecken\u201c, erla\u0308utert BLVKK-Vizepra\u0308sident Philipp Ernst.<\/p>\n

Irritiert ist man im Verband auch u\u0308ber den Verweis auf die Corona-Soforthilfe in Baden-Wu\u0308rttemberg als Modell fu\u0308r Bayern. Denn dort werden Solo-Selbststa\u0308ndige gleichbehandelt \u2013 und nicht wie in Bayern mit den KSK-versicherten Ku\u0308nstlern lediglich ein Bruchteil der Kultur- und Kreativwirtschaft gefo\u0308rdert.<\/p>\n

Fakt ist: Die angeku\u0308ndigten Ma\u00dfnahmen greifen fu\u0308r die Kultur- und Kreativbranche definitiv nicht weit genug. Der A\u0308rger bei den Betroffenen ist entsprechend gro\u00df. Beim Verband gehen seit Tagen viele Anfragen und Brandbriefe ein, die den Frust der Branche anschaulich dokumentieren. \u201eDas ist ein Pulverfass\u201c, wei\u00df auch BLVKK-Pra\u0308sidiumsmitglied Sigrid Diewald. \u201eHier muss von Seiten der Landesregie- rung ganz schnell nachgebessert werden. Denn wenn Bayern ein Kulturstaat sein soll, wie von So\u0308der verku\u0308ndet, muss die gesamte Branche betrachtet werden, nicht einzelne Ku\u0308nstler.\u201c<\/p>\n

\u201eWichtig ist nun, dass sich die gesamte Branche mobilisiert und die Betroffenen u\u0308ber ihre gewa\u0308hlten Landtagsabgeordneten ihren Protest schriftlich a\u0308u\u00dfern\u201c wu\u0308nscht sich Kupfer. \u201eDenn offenbar verkennt die Staatsregierung weiterhin, dass hier nicht nur viele Solo-Selbststa\u0308ndige in der Kultur- und Kreativwirtschaft im Regen stehen ge- lassen werden, sondern dass die drittsta\u0308rkste Wirtschaftsbranche im Lande in ihrer innersten Struktur existenzbedroht ist.\u201c<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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