In einem öffentlichen Fachgespräch im Kultur- und Medienausschuss am Mittwoch, den 19. Oktober 2022, in Berlin wurde deutlich, dass sich die Kultur- und Kreativwirtschaft laut Helmut Verdenhalven von der Koalition Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland (k3d) in einer “Dauerkrise” befindet. “Die Folgen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Maßnahmen und Auflagen seien noch lange nicht überwunden. Deshalb würden die steigenden Energiekosten nun besonders dramatisch zu Buche schlagen.” Trotzdem: “Wir machen Kultur und sind Wachstumstreiber für die Wirtschaft”, so Verdenhalven weiter im Kulturausschuss des Bundestages.
“Birte Wiemann vom Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen verwies auf die enge Verzahnung in ihrer Branche. Die Auswirkungen der aktuellen Krise beträfen deswegen das ganze System. In der Folge sei zum Beispiel eine Vorfinanzierung von noch unbekannten Künstlerinnen und Künstlern nicht mehr möglich, was das Kulturangebot einschränke. Gefordert sei «keine staatliche Vollversorgung», sondern stützende Eckpfeiler. Björn Friese von der Berliner Atelier-Vereinigung B.L.O. wies darauf hin, dass gerade kreative Projekte relativ krisensicher seien, «weil sie wissen, wie man mit Krisen umgeht». Bei entsprechender Förderung könnten sich in diesem Bereich Cluster bilden, die sich gegenseitig stärken. Für die Jazztage Dresden verwies Kilian Forster auf Einbrüche bei der Publikumsnachfrage. Die Veranstaltung sei in der Vergangenheit über Eintritte zu 90 Prozent selbst finanziert gewesen. Durch die Pandemie gebe es etwa 2,5 Millionen Euro Verluste beim Ticketverkauf. Dies werde noch durch Hilfen aufgefangen, die Entwicklung im nächsten Jahr sei aber völlig unklar.”
Zu dem gesamten Artikel der FAZ kommt Ihr hier. Zu dem Dokument, der Tagesordnung und weiteren Infos aus dem Bundestag kommt Ihr hier.