Förderung für BLVKK

Presseinformation
(Regensburg, Ingolstadt, München, 02.03.2020)

Förderung für BLVKK

Staatsminister Aiwanger: Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft als Zukunftsbranche ist wichtiges Anliegen | Anschubfinanzierung für den neuen Bayerischen Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft (BLVKK) | Gemeinsame Strategie soll mittel- und langfristige Ziele definieren

Nun ist offiziell, was als Initiative der Regensburger Landtagsabgeordneten der Freien Wähler, Kerstin Radler, begann: 150.000 Euro wurden für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Bayern in den Nachtragshaushalt 2019/20 eingespeist. Die Anschubfinanzierung soll dazu dienen, den jüngst gegründeten neuen Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft (BLVKK) auf ein solides organisatorisches Fundament zu stellen und erste bayernweite Projekte der Branche zu initiieren.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ließ es sich in diesem Zusammenhang nicht nehmen, für ein Pressegespräch nach Regensburg zu kommen. „Die Branche ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Bayern“, betonte er. „Gerade jetzt, wo ein großer Wandel in klassischen Industriezweigen wie zum Beispiel der Automobilbranche ansteht, brauchen wir eine starke Kreativwirtschaft.“ Aiwanger unterstrich, dass die Branche mit den elf Teilmärkten (Architektur, Film, Presse, Rundfunk/Fernsehen, Design, Werbung, Buchmarkt, Darstellende Kunst, Bildende Kunst, Musik, Software/Games) noch weiter sichtbar gemacht werden solle und die Anschubfinanzierung die Wertschätzung für diesen Wirtschaftszweig zum Ausdruck bringe.

Carola Kupfer, Präsidentin des Bayerischen Landesverbands für Kultur- und Kreativwirtschaft (BLVKK), die des Verbands: „Wir brauchen eine zukunftsfähige Strategie für Bayern – und das geht nur gemeinsam mit der Landesregierung. Wir müssen und abstimmen, wohin das Land Bayern mit der Kreativwirtschaft steuern möchte. Es geht um kurz-, mittel- und langfristige gemeinsame Ziele, um auch evaluieren zu können.“ Entscheidend sei dabei, dass der BLVKK aus der Branche für die Branche denken und handeln kann – und dass man die Interessen und Bedarfe der unterschiedlichen Teilbranchen gut kenne. Derzeit arbeitet das Präsidium des neuen Verbands mit den Gründungsmitgliedern in ersten Arbeitskreisen an landesweiten Projekte, Mehrwert-Angeboten für Mitglieder und Informationsveranstaltungen in der Fläche, um Interessensgruppen über den neuen Verband zu informieren.

Vize-Präsident Philipp Ernst konzentriert sich mit seinem Team auf die Ansprechpartner in den zuständigen Staatsministerien und Landtagsfraktionen. „Wir stellen uns gerade überall vor, um die Relevanz unserer Branche zu verdeutlichen“, so Ernst. „Immerhin liegt die Gesamtanzahl der Beschäftigten hier nur knapp hinter Automobilindustrie und Maschinenbau.“ In der Tat erwirtschaftet die Branche allein in Bayern einen

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geschätzten Jahresumsatz von knapp 30 Milliarden Euro (Stand 2009). Neue belastbare Zahlen werden Mitte März vorgestellt, wenn der Kreativwirtschaftsbericht für das Land Bayern 2019 erscheint. In Auftrag gegeben wurde er von der Landesregierung, um aktuelle Daten und Fakten zur in sich sehr heterogenen Branche zu haben. Für den Verband wird der Bericht ganz sicher eine wichtige Arbeitsgrundlage, um dann in die Zukunft zu schauen. „Bei uns stehen Themen wie ein sinnvoller Stadt-Land-Dialog, das Bündeln von Interessen und tragfähige Netzwerke mit anderen Playern im Fokus“, so Ernst. Die aktuellen Kennzahlen seien dabei wichtige Argumentationshilfen, aber keinesfalls mit einer zukunftsfähigen Strategie für Bayern zu verwechseln.

Wie Stadt und Region als Kooperationspartner gut funktionieren und als Modell für landesweite Initiativen herhalten können, zeigt die Kultur- und Kreativwirtschaft in Ostbayern: In Regensburg kooperiert die Interessensvertretung der Branche bereits erfolgreich mit dem Landkreis. Landrätin Tanja Schweiger spricht sich in diesem Zusammenhang ausdrücklich für regionale Wertschöpfung aus. Langfristig denkt man im BLVKK übrigens weit über die Regionen hinaus und im europäischen Kontext: Schließlich gibt es hochinteressante EU-Fördermittel für die Branche, die dort mit passenden Projekten abgerufen werden können. Einzelne Unternehmen oder Initiativen kommen nur selten so weit, doch ein starker Landesverband hat für seine Mitglieder hier ganz andere Möglichkeiten.

Zunächst geht es jedoch darum, mit der Bayerischen Landesregierung in einen engen und vertrauensvollen Austausch zu kommen. „Erste Gespräche im Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie haben bereits stattgefunden“, fasst Kupfer den Status Quo zusammen. „Dort wurden wir von Anfang an positiv begleitet, als es um einen möglichen Landesverband ging. Nun ist der Verband da und eine gemeinsame und tragfähige Strategie für Bayern steht auf unserer Agenda.“ Mit der Anschubfinanzierung wurde dafür ein wichtiger Impuls gesetzt.

BU: Carola Kupfer und Staatsminister Hubert Aiwanger beim Pressegespräch zur Anschubfinanzierung des BLVKK am 27.02.2020 in Regensburg. (Foto: Silvia Gross)