Durch die Krise in die Zukunft
Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist Vorreiter bei Lösungen in der Krise | Bekenntnis der Politik zur Kultur- und Kreativwirtschaft für die Gesamtwirtschaft erforderlich | BLVKK als erste zukunftsfähige Stimme und Vertretung der gesamten Branche
Die Corona-Krise zeigt, wie sensibel unsere Wirtschaft auf externe Einflüsse reagiert und wie schnell sich Dinge ändern können. Innerhalb weniger Wochen mussten ganze Volkswirtschaften plötzlich längst bewährte Standards der Kreativwirtschaft übernehmen und sich organisatorisch neu aufstellen – wie zum Beispiel Homeoffice und Online-Konferenzen. Und siehe da: Es funktioniert.
Für die bayerische Kultur- und Kreativwirtschaft schlägt die Krise trotz allem genauso hart zu wie für alle anderen Branchen im Freistaat. Der Unterschied liegt hier im Detail und hat seine Ursachen in der Heterogenität: Denn während einige Teilbranchen der Kultur- und Kreavtivwirtschaft gerade durch die Krise eine Bestätigung ihrer Vorreiterrolle, verstärkte Aufmerksamkeit und solides Wachstum erleben (z.B. Software & Games), fallen Konzerte, Festivals und Bühnenprogramme aus. Schaut man auf die Zahlen, erweist sich die Branche jedoch insgesamt als äußerst flexibel und anpassungsfähig: Streaming-Zahlen schießen nach oben, die Umsätze der Games Industrie steigen weiterhin, virtuelle Präsentationskonzepte sind plötzlich notwendig und ganze Messen werden online abgehalten.
Die längst erworbene Digital-Kompetenz der Branche macht hier den Unterschied, und davon profitieren auch alle anderen Wirtschaftszweige.
Viele der rettenden Konzepte hatten ihren Anwendungsursprung in der Kultur- und Kreativwirtschaft und wurden ursprünglich in anderen Kontexten entwickelt, als sie jetzt eingesetzt werden. Doch genau diese Konzepte und das vorab erworbene Knowhow werden nun dringend von anderen Branchen benötigt, um weiterhin am Markt sichtbar und relevant bleiben zu können.
Auch deshalb ist es so wichtig, den Innovationsmotor der Kultur- und Kreativwirtschaft als überlebenswichtigen Antrieb für die gesamte Wirtschaft zu begreifen und die Branche in Zukunft besser zu fördern und gezielt auszubauen. So gestärkt kann sie weiterhin entscheidend dazu beizutragen, dass die bayerische Wirtschaft auf den Märkten der Zukunft die vorderen Plätze besetzt.
Dies wird nur mit einem vollen Bekenntnis der Politik zur Kultur- und Kreativwirtschaft gelingen.
Was bedeutet das konkret? Um im Flächenstaat Bayern dieser neuen Realität gerecht zu werden, brauchen wir
- politische Anerkennung als zukunftsrelevante Branche – mit einem Platz am runden Tisch, wenn es um die wichtigsten Wirtschaftsbranchen in Bayern geht (vgl. aktueller Kreativwirtschaftsbericht des Ministeriums!);
- wie andere Branchen entsprechende Wirtschaftsfördermittel, die als feste Größe in den Haushalt eingestellt sind;
- eine breite Förderung in allen Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft;
- neue Konzepte zur finanziellen Absicherung von Unternehmen und Einzelakteuren der Branche
- belastbare Netze und
- innovative Konzepte für die Förderung in der Fläche, um auch imländlichen Raum kreativen Unternehmen ein sicheres Arbeiten und Wachstum zu ermöglichen.Der BLVKK macht sich für diese Punkte stark.Als einzige Stimme und Vertretung aus der Branche für die Branche vertritt der BLVKK die Interessen der Kultur- und Kreativwirtschaft in Bayern, indem er der Vielfalt eine politische Stimme gibt, sie durch stabile Strukturen stärkt und so als eine der führenden Wirtschaftskräfte im Land etabliert. So gestaltet der Verband die anstehenden Veränderungsprozesse der Wirtschaft mit und macht Bayern zum führenden Kreativwirtschaftsstandort.Die bereits entstandenen Netzwerke der Kultur- und Kreativwirtschaft dürfen in der aktuellen Krise deshalb auf keinen Fall geopfert werden! Bayern würde dann um Jahre zurückfallen und seine jetzt schon hervorragende Position in der Kultur- und Kreativwirtschaft wieder verlieren. Dazu gehören auch die vielen Solo-Selbstständigen, die in der Krise bis jetzt schmerzlich im Regen stehen gelassen wurden – und die doch für so viele kreative und nicht-kreative Unternehmen unersetzlich sind. Sie sichern derzeit die Resilienz und Leistungsfähigkeit der Bayerischen Kultur- und Kreativwirtschaft in der Fläche ab.
Der BLVKK ist überzeugt, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft ein wesentlicher Teil einer zukunftsorientierten Wirtschaft Bayerns sein wird.
Wie die momentane Situation verdeutlicht hat, wird auch das Wohlergehen anderer Branchen zukünftig von Impulsen, Konzepten, Instrumenten und Techniken der Kultur- und Kreativwirtschaft mit abhängen. Wir sollten diese Branche daher deutlicher als bislang als Zukunftsmarkt begreifen und entsprechend fördern.