Große Verlierer und Innovationspotenzial
Beitrag in der SZ vom 23./24.05.2020
BLVKK Präsidentin Carola Kupfer mit einem Statement zur aktuellen Lage in der SZ
Die Kultur- und Kreativwirtschaft (KuK) ist extrem heterogen. Entsprechend unterschiedlich sind die Folgen der Corona-Krise: Software & Games Entwickler verzeichnen weniger Einbußen, während viele Akteure bei Film, Design, bildender und darstellender Kunst, Musik oder dem Buchmarkt vor einem Totalausfall stehen. Besonders betroffen trifft es jetzt schon die Solo-Selbstständigen. Da sie durch die meisten Förderraster fallen, sind sie die großen Verlierer der Krise. Sie müssen nach dem Lockdown bei null starten, viele werden sich zwangsläufig umorientieren müssen. Das ist das fatal. Wenn lange gewachsene Netzwerke zusammenbrechen und Innovationsmotoren fehlen, erlahmt die gesamte Wirtschaft. Aber es gibt auch positives.
Die Branche hat in den letzten Wochen trotz allem erfolgreiches Krisenmanagement gezeigt: mit neuen digitalen Formaten und ungewöhnlichen Marketing- und Vertriebsideen. Dieses kreative Potenzial ist eine große Chance, die wir nutzen sollten! Dazu muss die Staatsregierung in Zukunft Wirtschaftsfördermaßnahmen ausgewogener vergeben und die Kultur- und Kreativszene mit berücksichtigen. Sie steht in Bayern in Sachen Wirtschaftskraft ohnehin schon an vierter Stelle.