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Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist in Bayern mittlerweile ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Sie erwirtschaftet 20,7 Milliarden Euro Wertschöpfung (2019). Das entspricht 3,4 Prozent der gesamten bayerischen Wirtschaftsleistung. Hinzu kommen noch mal 10,8 Milliarden Euro an indirekten Wertschöpfungsbeiträgen, die durch Vorleistungskäufe bei anderen Branchen in Produktionsnetzwerken erwirtschaftet werden. Direkt und indirekt trägt der Wirt- schaftszweig zu 5,5 Prozent zur Bruttowertschöpfung in Bayern bei.
Die Branche ist in den letzten Jahren überdurchschnittlich stark gewachsen. Allerdings gibt es bei der Wachstumsperformance große Unterschiede innerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft. Die wirtschafts- und unternehmensnahen Teilbereiche konnten zwischen 2010 und 2019 pro Jahr um 5,8 Prozent zulegen – die Haushalts- und gesellschaftsnahen Bereiche nur um 1,5 Prozent.
Das ist weniger als der Durchschnitt der bayerischen Wirtschaft (3,9 Prozent). Besonders gut hat sich mit einer jahresdurchschnittlichen Wachstumsrate von 10,5 Prozent die Software- und Gamesindustrie entwickelt. Diese unterschiedlichen Wachstumsprofile haben die Gewichte innerhalb der bayerischen Kultur- und Kreativwirtschaft hin zu den wirtschafts- und unternehmensnahen Teilbereichen verschoben.
Die Corona-Pandemie hat die Branche überdurchschnittlich getroffen. Im besonderen Maße gilt das für die haushalts- und gesellschaftsnahen Teilbereiche. Im Jahr 2021 ist eine Erholung eingetreten. Die Umsatzverluste aus 2020 werden aber nicht voll- ständig kompensiert werden können. Für 2022 erwartet die Branche eine Fortsetzung der Erholungstendenzen.